Bild 1:
Ich stehe vor dem leeren Blatt, die Hände voll kühlem Kleister. Der fühlt sich gut an. Ich verreibe ihn auf dem weißen Blatt. Meine Hände gleiten flüssig hin und her, genießen den leichten, weichen Strich.
Meine Augen suchen die Farben, die ich auf das Papier bringen möchte. Meine Hände gestalten, verteilen die Farben; es entstehen Formen und Vorstellungen in meinem Kopf und zugleich auf dem Papier.
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Ich stehe vor dem leeren Blatt, die Hände voll kühlem Kleister. Der fühlt sich gut an. Ich verreibe ihn auf dem weißen Blatt. Meine Hände gleiten flüssig hin und her, genießen den leichten, weichen Strich.
Meine Augen suchen die Farben, die ich auf das Papier bringen möchte. Meine Hände gestalten, verteilen die Farben; es entstehen Formen und Vorstellungen in meinem Kopf und zugleich auf dem Papier.
Und schließlich entsteht ein
Bild in mir, dass auf dem Papier nicht genug Raum findet. Das erzeugt
in mir ein Gefühl von Ratlosigkeit. E. bemerkt dies und fragt
mich, was mich innehalten lässt.
R: Das Bild scheint größer werden zu wollen als es der Papierbogen zu lässt.
E: Was kannst du tun?
R: Das Bild müsste irgendwie erweitert werden
E: Du könntest das Bild nach oben und unten erweitern
R: Das Bild scheint größer werden zu wollen als es der Papierbogen zu lässt.
E: Was kannst du tun?
R: Das Bild müsste irgendwie erweitert werden
E: Du könntest das Bild nach oben und unten erweitern
Bild 2:
Das Bild wird entsprechend vergrößert. Ich male voller Energie weiter, schaffe unten eine ausreichende Basis, dehne mich aus nach oben. Doch zeigt sich am Ende, dass das, was aus mir heraus gemalt werden will, nach oben noch mehr Raum verlangt.
Das Bild wird entsprechend vergrößert. Ich male voller Energie weiter, schaffe unten eine ausreichende Basis, dehne mich aus nach oben. Doch zeigt sich am Ende, dass das, was aus mir heraus gemalt werden will, nach oben noch mehr Raum verlangt.
Mir selbst ist diese
(Selbst-)Begrenzung nicht bewusst. In mir kommt der Gedanke hoch, an
diesem Punkt müsse ich das Malen am Bild beenden.
E. macht mich auf das Unfertige, das Beengende aufmerksam. Ich staune darüber, dass noch eine Erweiterung nach oben möglich sei.
E. macht mich auf das Unfertige, das Beengende aufmerksam. Ich staune darüber, dass noch eine Erweiterung nach oben möglich sei.
Bild 3:
Wochen später will ich das Bild fertig stellen. Ich erweitere den Malraum für mein Bild nach oben. Es fällt mir schwer, an meine inneren Bilder, an meine Inspirationen, an meine Energie und Freude von neulich anzuknüpfen.
Wochen später will ich das Bild fertig stellen. Ich erweitere den Malraum für mein Bild nach oben. Es fällt mir schwer, an meine inneren Bilder, an meine Inspirationen, an meine Energie und Freude von neulich anzuknüpfen.
Bild 4:
Ich fange an, mein Bild nach oben hin zu vervollständigen. Aber der Prozess der Fertigstellung erweist sich - anders als sonst beim Malen - als ungewohnt mühsam. Ich weiß nicht, wo Energie und Freude geblieben sind.
Ich fange an, mein Bild nach oben hin zu vervollständigen. Aber der Prozess der Fertigstellung erweist sich - anders als sonst beim Malen - als ungewohnt mühsam. Ich weiß nicht, wo Energie und Freude geblieben sind.
E: Hast du Schwierigkeiten bei der Fertigstellung. Du siehst ganz blass aus.
R: Ja, mir macht eigentlich immer die Beendigung unterschiedlichster Aufgaben Mühe. Die letzten 5 % strengen mich an und rufen in mir Unlustgefühle hervor.
E: Und was kannst du jetzt machen?
R: Ich bin ratlos - das geht mir in diesen Fällen immer so. Das Bild muss doch irgendwie fertig werden.
E: Das Bild scheint zu eingeengt. Was hast du für ein Gefühl?
R: Ja, das sehe ich auch so. das Bild will noch größer werden.
E: Und wenn du das Bild erweitern würdest?
Bild 5:
Mir dämmert die Erkenntnis, ich bin hier an meine eigene Begrenzung gestoßen. Ich kann es nicht ausstehen, wenn sich andere Menschen einen meiner Auffassung nach zu großen Raum aneignen, wie ich denke auf Kosten der anderen, speziell von mir. Ich spreche das aus.
R: Da kann ich doch nicht für mich so viel mehr Raum beanspruchen.
E: Du stehst vor einer wesentlichen Entscheidung - entweder du hörst auf mit diesem Bild oder du überwindest diese Grenze. Willst du nicht einfach mal versuchen, deine Grenzen zu überwinden?
R: Das finde ich schwierig.
E: Was überwiegt in dir? Die Furcht oder die Neugierde auf das Unbekannte?
R: Die Neugierde
Bild 6:
Ich erweitere das Bild nach rechts und links und damit auf doppelte Größe.
Beidhändig beginne ich zu malen. Wie leicht das wieder geht. Meine Hände gleiten und eilen über das Papier, als seien sie eigenständige Wesen. Das Bild rundet sich. Es ist fast fertig.
E: Du hast wieder Farbe im Gesicht
R: Ja, mir geht es wieder gut, fühle mich voller Kraft, Energie und Lust, meinen vergrößerten Raum auszufüllen.
R: Ja, mir macht eigentlich immer die Beendigung unterschiedlichster Aufgaben Mühe. Die letzten 5 % strengen mich an und rufen in mir Unlustgefühle hervor.
E: Und was kannst du jetzt machen?
R: Ich bin ratlos - das geht mir in diesen Fällen immer so. Das Bild muss doch irgendwie fertig werden.
E: Das Bild scheint zu eingeengt. Was hast du für ein Gefühl?
R: Ja, das sehe ich auch so. das Bild will noch größer werden.
E: Und wenn du das Bild erweitern würdest?
Bild 5:
Mir dämmert die Erkenntnis, ich bin hier an meine eigene Begrenzung gestoßen. Ich kann es nicht ausstehen, wenn sich andere Menschen einen meiner Auffassung nach zu großen Raum aneignen, wie ich denke auf Kosten der anderen, speziell von mir. Ich spreche das aus.
R: Da kann ich doch nicht für mich so viel mehr Raum beanspruchen.
E: Du stehst vor einer wesentlichen Entscheidung - entweder du hörst auf mit diesem Bild oder du überwindest diese Grenze. Willst du nicht einfach mal versuchen, deine Grenzen zu überwinden?
R: Das finde ich schwierig.
E: Was überwiegt in dir? Die Furcht oder die Neugierde auf das Unbekannte?
R: Die Neugierde
Bild 6:
Ich erweitere das Bild nach rechts und links und damit auf doppelte Größe.
Beidhändig beginne ich zu malen. Wie leicht das wieder geht. Meine Hände gleiten und eilen über das Papier, als seien sie eigenständige Wesen. Das Bild rundet sich. Es ist fast fertig.
E: Du hast wieder Farbe im Gesicht
R: Ja, mir geht es wieder gut, fühle mich voller Kraft, Energie und Lust, meinen vergrößerten Raum auszufüllen.
Bild 7:
Entstanden ist ein Bild von meinen Möglichkeiten, meiner Energie und meiner Empfindlichkeit. Wenn ich meinem inneren Kern mit einer Hülle schütze, so kann ich mich entfalten und mein Lebensrad ins Laufen bringen und in Schwung halten. Ich kann (sogar) meine Mitmenschen mitreißen.
Wie hätte ich diese Sehnsucht und diese Wahrheit anders ausdrücken können.
Entstanden ist ein Bild von meinen Möglichkeiten, meiner Energie und meiner Empfindlichkeit. Wenn ich meinem inneren Kern mit einer Hülle schütze, so kann ich mich entfalten und mein Lebensrad ins Laufen bringen und in Schwung halten. Ich kann (sogar) meine Mitmenschen mitreißen.
Wie hätte ich diese Sehnsucht und diese Wahrheit anders ausdrücken können.
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